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Pressemitteilung

Seit 25 Jahren für die ÖDP unterwegs

Ehrung von Rosina Rottmann-Börner und Ludwig Filser

Bilder: Lucia Fischer

Der Kreisverband Memmingen-Unterallgäu lud am 08.05.2015 zu einem Vortrag der Extraklasse mit dem Titel "Ein System siegt sich zu Tode" nach Mindelheim ein. Bundes- und Kreisvorsitzende Gabriela Schimmer-Göresz vermittelte hier anschaulich die Folgen des momentan herrschenden Wirtschafts- und Demokratiesystems in Deutschland mit globalen Auswirkungen. Im Rahmen der Veranstaltung konnte auch die Ehrung der beiden Kreisräte Rosina Rottmann-Börner, Mindelheim und Ludwig Filser, Bad Wörishofen-Frankenhofen für 25-jähriges Engagement bei der ÖDP durchgeführt werden. Die Vorsitzende des ÖDP-Kreisverbandes Memmingen-Unterallgäu, Gabriela Schimmer-Göresz, bedankte sich dafür mit einer Urkunde samt Ehrennadel und einem Schreib-Set.

Die Referentin des o. g. Vortrags beklagte eine Aushöhlung unserer Demokratie und das Fortschreiten von Postdemokratie, einer Gesellschaftsform, in der eine technokratische Kaste aus Wirtschaft, Politik und Medien bestimme, was dem Gemeinwohl zuträglich sei. Es fehle am Ringen um Ideen und Lösungen unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger mit der Folge, dass Wahlbeteiligungen sinken und Politikverdrossenheit sich breit mache. Unkonventionelle Beteiligungsformen könnten die repräsentative Demokratie nicht ersetzen, weshalb die ÖDP-Vorsitzende fordert, die Zulassungsbedingungen so zu gestalten, dass bürgerschaftliche Beteiligung ermöglicht und nicht mehr ver- und behindert werde. Die ÖDP-Vorsitzende unternahm auch einen Angriff auf die „Wachstumsideologie als Lebenslüge“. Die Plünderung des Planeten werde unbeirrt fortgesetzt und durch  Freihandelsabkommen wie CETA, TTIP oder TiSA werde bei der Plünderung noch einmal kräftig aufs Gaspedal getreten“, kritisierte Schimmer-Göresz, „Wir brauchen Abkommen zum Welthandel, aber die Ziele müssen anders gesetzt werden. Wir brauchen einen fairen, sozialen, ökologischen Handel, der nicht ausgrenzt und friedenssichernd ist.“ Als wachstumskritische Partei stehe die ÖDP für ein Mehr an Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Demokratie, Gemeinwohl, Zeitwohlstand und Glück. Strukturelle Veränderungen wurden ebenso thematisiert wie ein Systemumbau bei Energie- und Ressourcenverbrauch, weg von großen Konzentrationen mit wenigen Konzernen, hin zu Millionen von Energie-Bürgern. Hier setze die ÖDP auf regionale Ökonomie und widerstandsfähige Systeme. Eine Steuerreform für Arbeit und Umwelt, eine Ressourcenwende in Technik und Forschung, das Ende von Flächenfraß und eine regionale Orientierung der Wirtschaft waren weitere Stichworte. Besonderen Wert legt Schimmer-Göresz auf eine Gleichstellung von außerhäuslicher Erwerbsarbeit und häuslicher Arbeit durch Einführung eines Erziehungsgehalts. Die ÖDP verwahrt sich gegen jegliche Tendenzen, den Menschen auf ein ökonomisches Subjekt zu reduzieren. Familienpolitik, wie auch Bildungspolitik seien zu einer Unterabteilung der Wirtschaftspolitik verkommen. Schimmer-Göresz verlangt nach Beachtung von Bindungsforschung  und Bildungsinhalte, die für die lebens- und überlebenswichtigen Themen sensibilisieren. Angesprochen wurde auch die bedrückende gesellschaftliche Schieflage durch die zunehmende Spreizung in der Gesellschaft in wenige Reiche und immer mehr Arme. Schimmer-Göresz beschrieb die Gefahr für die Demokratie und für den Frieden und forderte zur Mitarbeit an einer Welt im Gleichgewicht auf. Den massiven Umwälzungen könne mit Mut, Einsicht und Entschlossenheit begegnet werden. Utopisten seien keine Spinner, sondern die Realisten von morgen. Jetzt sei die Zeit, sich durch widerstandsfähige, robuste Alternativen fit zu machen. „Menschen und Initiativen müssen sich politisieren und vernetzen und den großen Wandel mitgestalten“, so Schimmer-Göresz abschließend.

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