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Pressemitteilung

Leserbrief zum Leserbrief „Die Kreisbeteiligung am Airport war und ist richtig“, verfasst vom Pressesprecher des Landratsamtes, Herrn Jürgen Bigelmayr, in IZ vom 31.1.2012.

Der Pressesprecher Bigelmayr verteidigt für den Landrat die Beteiligungsentscheidung des Landkreises Neu-Ulm am Allgäu Airport und bemüht „die große Bedeutung für die heimische Wirtschaft“. Worin diese liegen soll, müsste er angesichts eines Outgoing-Anteils (= Flüge, die die Region verlassen) von etwa 80 Prozent und mehr erklären. Fakt ist, dass durch den Flughafen der Region Wirtschaftskraft entzogen wird. Den volkswirtschaftlichen Schaden eines ausufernden Luftverkehrs können alle Befürworter dieser zusätzlichen CO-2-Schleuder offensichtlich erst gar nicht denken. Herr Bigelmayr qualifiziert die Aussagen von Frau Baur in ihrem Leserbrief als falsch. Dann sollte zumindest er die Leser richtig informieren, was er leider nicht tut. Die ARI (Allgäuer Regional- und Investitionsgesellschaft mbH) ist seit 31.1.2008 im Handelsregister als Kommanditistin eingetragen; zu einer Zeit also, als der Landkreis Neu-Ulm bereits seit über einem Jahr (08.1.2007) eingetragen war, bzw. 21 Monate zuvor (25.4.2006 – 31.1.2008) den Beitrittsbeschluss gefasst hatte. Die Entscheidung ist also vollkommen unabhängig von der Nicht-Zugehörigkeit des Landkreises zum Allgäu gefallen. Der Landkreis Unterallgäu ist nicht gehindert, sich zu beteiligen, da die Bindungswirkung des seinerzeitigen Bürgerentscheids längst abgelaufen ist. Der Landkreis Lindau hatte sich gegen eine sog. Anschubfinanzierung ausgesprochen. Den Gründungsgesellschaftern des FMM war einzig daran gelegen, günstig in den Besitz großer Teile des Konversionsgeländes zu gelangen, um auf die künftige Nutzung einwirken zu können. Dies konnte nur durch eine zivile fliegerische Nachnutzung gelingen, obgleich man selber keinen fliegerischen Bedarf hatte und nach Aussagen eines Gründungsmitglieds, sich ein Regionalflughafen auch nicht rechnen würde. Wie recht er damit hatte, offenbart ein Blick in die Bilanzen. Es galt nur, möglichst viele von der Notwendigkeit eines Allgäu Airports zu überzeugen, um das eigene Ziel zu erreichen: ein interkommunales Gewerbegebiet und/oder die Ansiedlung von Konkurrenzunternehmen zu verhindern. Dabei wäre es für die heimische Wirtschaft und für die gesamte Region von weit größerer Bedeutung gewesen, das Gelände zu einer Art Allgäuer Silicon Valley, einem Leuchtturmprojekt im Bereich Erneuerbarer Energien und Forschung zu entwickeln, wie von der Bürgerinitiative angeregt.  Da hätten sich Beteiligungen und Investitionen gleich mehrfach bezahlt gemacht. Jetzt aber hat die Region und haben die Kommanditisten einen hoch defizitären Flughafen am Hals mit einer hohen Abhängigkeit von Ryanair. Das riskante Abenteuer soll nun durch Ausbau und Nachtflug fortgesetzt werden. Schau mer mal, wie lange der Landkreis Neu-Ulm nachschussfrei bleiben wird.

Eingesandt von: Gabriela Schimmer-Göresz

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