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Pressemitteilung

Leserbrief zum Artikel "Der Allgäu Airport kann für die Zukunft planen"

Statistische Absonderlichkeit

Die Unterallgäuer haben entschieden, den Flughafen zu unterstützen und diese Entscheidung ist als natürlich zu respektieren. Bemerkenswert ist das Ergebnis aber schon: Das Kreistagsbegehren sprach sich für Grundstückskäufe am Flughafen durch den Landkreis aus, das Bürgerbegehren wollte gerade keine Grundstücksverkäufe. Der Inhalt der beiden Begehren war das genaue Gegenteil voneinander. Unter dem Hintergrund ist es sehr verwunderlich, dass beide Begehren eine Mehrheit erreicht haben, die Wähler befürworteten sowohl das eine als auch sein Gegenteil. Wie kann sowas sein? Sind die Leute hier so unentschieden oder gar schizophren?
Nein, die Erklärung ist nicht schwer: Zwei Begehren mit unterschiedlicher Formulierung und die zusätzliche Stichfrage, 3 Kreuze in 6 Felder sorgten für viel Verwirrung. Das zeigt auch die hohe Zahl von ungültigen Stimmen. Dabei ging es doch um eine einfache Frage: Für oder gegen Grundstückskäufe. Es hätte also völlig genügt, das Bürgerbegehren zur Abstimmung zu stellen und die Wähler  hätten genau diese Frage einfach entscheiden können.
Aber die Politik hat es leider wieder einmal geschafft, sogar einfache Fragestellungen zu verkomplizieren, bis viele es nicht mehr verstehen. Die Taktik ist aufgegangen und der Kreistag hat sein Begehren durchgebracht. Was bleibt, ist ein schales Gefühl, dass Politik kompliziert sei und der einfache Bürger nichts daran ändern kann, wenn Machtinteressen durchgedrückt werden sollen. Bürgernähe und echte Demokratie sieht anders aus. Ich bin jedenfalls überzeugt, dass die Wahl anders ausgegangen wäre, wenn eine einfache Ja-Nein-Frage gestellt worden wäre.
Im Übrigen dürften sich die wenigsten Befürworter für eine starke Wirtschaft interessiert haben, sondern lediglich für billige Flüge direkt vor der Haustür.

Peter Miller, Mindelheim

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