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Pressemitteilung

Apothekensterben – ein stolzer Platz 1 für Bayern

Apotheker Wolfgang Reiter rechnet gnadenlos mit den regierenden Parteien ab: Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind hausgemacht durch dilettantische Arbeit der Gesundheitsminister der letzten 15 Jahre. Das soll sich ändern.

Fotos: Lucia Fischer, ÖDP Memmingen-Unterallgäu

Der Apotheker und ÖDP-Kreisrat Wolfgang Reiter aus Erding beschreibt in seinem Informationsvortrag im kleinen Saal des Mindelheimer Forums wie es dazu kommen konnte. Mit der Einführung von Rabattverträgen wurde versucht, das Preisniveau von Arzneimitteln in Deutschland zu senken. Krankenkassen sprechen von Einsparungen von 10% pro Jahr durch die Mechanismen des freien Marktes. Die Folge: Werden die Preise zu niedrig, verdienen Hersteller nichts mehr daran und steigen aus der Produktion aus.

Reiter: Kinder haben keine Lobby im Bundestag!
Noch im November 2022 behauptete das Bundesgesundheitsministerium, es gäbe gar keine Lieferengpässe. Erst Ende April 2023 bestätigte das Bundesgesundheitsministerium dann offiziell den Versorgungsengpass bei Kinderantibiotika. Beim Lieferengpass beim Frauen-Krebsmittel „Tamoxifen“ wurden sofort Sonderzulassungen für den Import erlassen, um die Versorgung zu gewährlisten. Bei Kinderarzneimitteln ist nach einem Jahr immer noch nichts Derartiges passiert!

Rabattverträge: Ein Menschenversuch mit ungewissem Ausgang    
Reiter wies darauf hin, dass dies zu ständigem Wechsel der Hersteller führt. Die Gefahr von Verwechslungen von Arzneimitteln ist vorprogrammiert. Ein weiteres Problem dadurch: Mittelständische Hersteller wurden von Großkonzernen aufgekauft. Das Nicht-mehr-Vorhandensein von deutschen Produktionsstätten ist die konsequente Folge der Politik der Gesundheitsminister seit Ulla Schmidt (SPD) bis heute Karl Lauterbach (SPD). Dazwischen haben vier weitere Minister von FDP und CDU zusammen ein funktionierendes System konsequent an die Wand gefahren.

Die Verquickung von Politik und Großkonzernen verhindert eine sinnvolle Politik
Steigerungen bei den Arzneimittelausgaben entstehen von sogenannten Hochpreis-Artikeln. Diese haben Kosten in Höhe 5.000 – 20.000 Euro im Quartal und einen Patentschutz mit Preisbestimmung durch Hersteller. Bei gesetzlichen Sparregelungen werden diese immer ausgenommen. Warum? Großkonzerne wie Pfizer und MSD (beide USA) oder Roche (Schweiz) sponsern gerne Parteitage von CDU, FDP und Grünen!

Abhilfe nur durch die ÖDP!
Da es hier keine Konzernspenden gibt und so Unabhängigkeit von Großkonzernen besteht. Die ÖDP fordert so Reiter die Abschaffung der Rabattverträge, die Senkung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel und die Stärkung der inhabergeführten Apotheke. Der 59-jährige Apotheker Wolfgang Reiter betreibt seit 25 Jahren eine Apotheke in Markt Schwaben, ist seit geraumer Zeit gesundheitspolitischer Sprecher der ÖDP Bayern und weiß, wovon er spricht. Davon haben sich die zahlreichen Interessierten auch in der Aussprache überzeugen können.

 

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